Geschichte

Die Gender Studies gehören zu den Forschungsgebieten, die seit den 1970er Jahren aus der kritischen Auseinandersetzung mit blinden Flecken der traditionellen Wissenschaft und Einseitigkeiten in der überkommenen Forschung entstanden sind. Seitdem haben sie sich national und international zu einer vitalen, theoretisch und empirisch ertragreichen Wissenschaftsströmung entwickelt.

Im deutschsprachigen Raum fand insbesondere in den 1990er Jahren eine Bündelung und Institutionalisierung dieser Forschungsrichtung in Form von Gender-Zentren, Arbeitsgruppen, Studiengängen und -programmen statt. Die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der Vernetzung dieser Einrichtungen und wissenschaftlichen Aktivitäten wurde auf einer Arbeitstagung im Juli 2003 an der Humboldt-Universität zu Berlin initiiert, die auf breite Resonanz traf.

Die Stärkung und der Ausbau dieses Netzwerkes war das Ziel der daraufhin jährlich an verschiedenen Orten mit jeweils unterschiedlicher thematischer Schwerpunktsetzung einberufenen Arbeitstagungen. Der Erfolg, aber auch die fortbestehende Notwendigkeit dieser Bestrebung dokumentiert sich in der Gründung eines Dachverbandes, der „Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum (KEG)“, die auf der Jahrestagung in Frankfurt a.M. im Sommer 2006 ins Leben gerufen wurde.

Die KEG unterstützte die Gründung der deutschen (FG Gender, 2010) und österreichischen (ÖGGF, 2011) sowie die Realisierung der schweizerischen (SGGF, 1997) wissenschaftlichen Fachgesellschaften in den Gender Studies. Diese Verbände kooperieren eng miteinander. Daher finden die Arbeitstagungen jeweils zeitlich unmittelbar vor den Jahrestagungen der deutschen, schweizerischen und perspektivisch der österreichischen Fachgesellschaften statt.